Wer in unserem Yachthafen von Genua anlegt, kennt meist schon die berühmtesten Attraktionen des Stadtzentrums, vom bekannten Aquarium bis zu den Palazzi dei Rolli. Natürlich hat das gesamte Gebiet des Porto Antico, das unsere Marina umgibt, immer seinen Charme, und es lohnt sich auch, sich ein wenig in den Gassen und auf den Plätzen unserer Stadt zu verlieren. Wer aber das Herz Genuas bereits kennt, kann seinen Blick sicherlich erweitern, denn es gibt weitere für Besucher äußerst interessante Viertel. Dazu gehören natürlich die alten Fischerdörfer, die im Laufe der Zeit in die Stadt eingegliedert wurden, aber ihre eigene Identität bewahrt haben. Heute werden wir uns die Fischerdörfer der Stadt Genua ansehen, die alle von unserem Yachthafen aus leicht zu erreichen sind.

Vernazzola und Boccadasse, das berühmteste der Fischerdörfer
Es besteht kein Zweifel: Wenn man von den Fischerdörfern Genuas spricht, ist Boccadasse der erste Name, der einem in den Sinn kommt. Es ist einer der symbolträchtigsten und faszinierendsten Orte der Stadt mit seinen kleinen Häuschen, seinen Fischerbooten und den Fischernetzen, die auf dem kleinen Strand ausgebreitet sind. Wenn man zum ersten Mal nach Boccadasse kommt, fühlt man sich wie in einer Postkarte – wegen der Farben und dem Gefühl, sowohl die Stadt als auch die Zeit hinter sich gelassen zu haben: Dieses Fischerdorf hat sich unverändert erhalten und versetzt einen zurück in die Vergangenheit. Die Geschichte der Ursprünge dieses kleinen Fischerdorfs ist ungewiss: Einige sagen, der Name stamme von einem alten Bach namens Asse; andere behaupten, der Begriff leite sich vom genuesischen „bocca d’aze“ ab, was Eselsmaul bedeutet und sich auf die Form der Bucht bezieht. Man vermutet auch, dass dieses kleine Fischerdorf vor etwa tausend Jahren von spanischen Fischern gegründet wurde. Von unserem Yachthafen in Genua wie auch vom Stadtzentrum aus ist Boccadasse einfach zu erreichen, auch zu Fuß: Dieses Fischerdorf ist mit der Piazza Rossetti durch den Corso Italia verbunden, der sich entlang der Küste schlängelt. Dies ist übrigens die Promenade der Genueser, wo man jeden Sonntag in aller Ruhe spazieren geht und dabei die Wellen, die Strände, die Kirche San Pietro, die Festung San Giuliano und so weiter bewundert. Es sei auch erwähnt, dass sich gleich hinter Boccadasse, wenn man den Spaziergang entlang der Küste fortsetzt, ein weiteres kleines genuesisches Fischerdorf befindet. Sein Name ist Vernazzola, und auch hier findet man sich, sobald man an seinem kleinen Strand steht – mit den unvermeidlichen Fischerbooten am Ufer – in einer anderen kleinen Welt wieder. Im Sommer ist dieser Strand sehr belebt; in den ruhigeren Jahreszeiten ist es faszinierend, hier vorbeizukommen und daran zu denken, dass dies einst ein wichtiger Anlegeplatz war, von wo aus man das Sturla-Tal erreichte, um Waren ins Hinterland, in Richtung Alta Val Bisagno zu transportieren.

Das Fischerdorf Nervi
Lassen Sie uns den Blick noch weiter vom Stadtzentrum und unserer Marina in Genua entfernen und uns zum
östlichen Ende des Stadtgebiets begeben: Hier finden wir Nervi, ein Fischerdorf, das bei Besuchern vor allem
für die malerische Promenade bekannt ist, die Anita Garibaldi gewidmet ist und etwa zwei
Kilometer lang ist. Achtung: Wie wir oft den Bootsfahrern sagen, die in unseren Liegeplätzen anlegen und ihre
Besuche planen, sollte man nicht denken, dass Nervi heute noch ein kleines Fischerdorf ist. Schon in der
Vergangenheit wurde dieses Viertel als Urlaubsziel von wohlhabenden Touristen gewählt, die hauptsächlich aus
dem russischen Reich und Nordosteuropa kamen; und der genuesische Adel selbst beschloss ab dem 17.
Jahrhundert, hier einige seiner schönsten Villen zu bauen. Ein Spaziergang durch Nervi bedeutet also, auf
prächtige Gebäude vergangener Epochen zu treffen – vor allem im Jugendstil. Aber auch Parks, denn hier
befindet sich der größte und eleganteste grüne Salon der Stadt Genua, sowie Museen, allen voran die moderne
Kunstsammlung des GAM. Erwähnenswert ist auch, dass Nervi, wie die bereits erwähnten Fischerdörfer, über
kleine Strände verfügt: Es sind kleine Kiesel- und Steinstrände, die vor allem wegen ihrer Ruhe geschätzt
werden.

Pegli und Voltri
Nun können wir den Blick in die andere Richtung wenden: Wenn wir bisher nach Osten geschaut haben, drehen wir uns von unserer Marina in Genua nun nach Westen. Hier finden wir zum Beispiel Pegli, das jahrhundertelang ein Fischerdorf war, in dem sich hauptsächlich Fischer und Bauern niederließen, wobei sich das Siedlungsgebiet um den kleinen Hafen gruppierte. Ab dem 16. Jahrhundert beschlossen Patrizierfamilien, hier ihre Vorstadtvillen zu bauen, von denen einige später zu luxuriösen Hotels wurden, die – sowohl im Sommer als auch im Winter – von Aristokraten aus ganz Europa besucht wurden. All dies spiegelt sich heute in der eleganten Strandpromenade und in den vielen noch intakten Palästen wider: Denken Sie an die Villa Doria Centurione, heute Sitz des Schifffahrtsmuseums, die Villa Durazzo-Pallavicini und den dazugehörigen Park mit dem angeschlossenen Archäologischen Museum, und so weiter. Wenn man sich noch weiter nach Westen bewegt und die Siedlung Prà passiert hat – unter anderem die Hauptstadt des Basilikums und historische Wiege des westlichen Genua aufgrund seiner sehr alten vorrömischen Ursprünge – gelangt man nach Voltri, ehemals Kapitanat der Republik Genua. Voltri ist eigentlich die Vereinigung von drei kleinen historischen Dörfern, nämlich Leira, Gattega und Cerusa: Die aufmerksameren Besucher werden sie trotz der Modernisierung und städtischen Expansion unterscheiden können. Auch hier fehlt es nicht an aristokratischen Residenzen, adeligen Villen und Parks, angefangen beim historischen Park der Villa Duchessa di Galliera bis hin zur berühmten Residenz der Brignole Sale, dem Wahrzeichen von Voltri.
