Nachdem wir Ihnen die verschiedenen Arten von Bootsliegeplätzen in den Häfen vorgestellt haben, erklären wir nun die möglichen Arten des Anlegens.
Es gibt drei klassische Alternativen: Heckanlegen, Buganlegen und Längsseits. Jede dieser Methoden hat ihre Vor- und Nachteile, die jeder Schiffseigner beim Anlegen berücksichtigen muss, sowohl hinsichtlich des bequemen Zugangs zum Boot als auch der Schwierigkeiten beim Manövrieren.
Das Heckanlegen ist die klassischste Methode und wird von Schiffseignern häufig wegen des bequemen Zugangs zum Boot bevorzugt, der direkt über das Heck erfolgt. Man nähert sich mit dem Heck des Bootes dem Steg, wirft die Leinen an Land und macht sie an den Pollern fest. Danach werden die Mooringleinen aufgenommen und am Bug festgemacht.
Dieses Anlegemanöver kann manchmal tückisch sein, besonders bei seitlichen Windböen; beim Rückwärtsmanöver können wir auf das Lee-Boot gedrückt werden, ohne die Schubkraft ausreichend ausgleichen zu können, wegen der Trägheitsbewegung des Bugs.
Deshalb ist es wichtig, immer genügend Manövrierraum zu haben und sich ausreichend Platz in Luv zu nehmen. Bei Segelbooten ist es wichtig zu prüfen, wie tief die Mooringleinen der benachbarten Boote liegen, um während des Manövers nicht mit dem Ruder oder Kiel damit zu kollidieren.

Das Manöver für diese Anlegemethode ist einfacher, da vor dem Einfahren in den Liegeplatz kein Rückwärtsgang erforderlich ist. Das Boot behält seine Geschwindigkeit bei, sodass sich der Bug nicht zur Heckrichtung verschiebt.
Diese Anlegemethode kann auch bevorzugt werden, um ein hohes Maß an Privatsphäre im Cockpit und im Bootsinneren zu gewährleisten, da diese häufig genutzten Bereiche von der Stegseite aus nicht einsehbar sind.
Das Problem bei dieser Anlegemethode liegt in der Schwierigkeit, das Boot zu betreten und zu verlassen. Dies muss direkt über den Bug erfolgen, der höher als das Heck ist und oft nicht für die Aufnahme einer Gangway ausgerüstet ist.

Die Verwendung einer großzügigen Anzahl von Fendern wird in jedem Fall dringend empfohlen, besonders bei starkem Schwell und wenn keine Mooringleinen vorhanden sind.
Diese Anlegemethode ist praktisch für das Ein- und Ausladen von Personen und Material, da das Boot sehr nah am Steg liegt. Die Ein- und Ausfahrmanöver sind sehr einfach, wenn Bug und Heck frei von anderen Booten sind. Andernfalls muss man mit Hilfe der Springleinen oder des Bugstrahlruders manövrieren.